Worum geht’s beim Foilen: Statt der klassischen Finne wird unter dem Brett an einem Mast ein Hydrofoil befestigt, der bei genügend Geschwindigkeit und mit entsprechender Technik *räusper* Auftrieb generiert und dem geübten Surfer erlaubt das Brett über dem Wasser zu heben. Veranschaulicht im Bild durch Schabi und Tobi.
Das Ganze könnt ihr euch wie bei einem Flugzeug vorstellen, aber entsprechend Unterwasser. Die Form ähnelt auch einem Flugzeug, nimmt mich Wunder, ob das in 5 Jahren ganz andere Formen annimmt oder so ähnlich bleibt. Ja, aber was soll der ganze Tamtam? Ähnlich wie beim Windsurfen bremst der hydrodynamische Widerstand das Brett im Wasser – je schneller das Brett, desto mehr Widerstand. Bei Windsurfen fangen wir ab einer gewissen Schwelle an zu gleiten. Als Surfer fühlt man förmlich, dass es in dem Moment weniger Energie benötigt, wenn sich das Brett über das Wasser hebt und auf der Oberfläche gleitet als darin zu schwimmen à Geschwindigkeitsrausch mit 16 km/h!!!
Mit dem Foil können wir nun das Brett als Ganzes über das Wasser heben, wodurch der Widerstand noch viel weiter reduziert als beim klassischen Gleiten mit dem Windsurfmaterial. Das führt so weit, dass auch nach einer Böe der Normalwind ausreicht um weiter zu fliegen, während die Windsurfer sich wieder mit Leichtwindmanöver begnügen müssen.
Man kann nicht nur steuern, wie am Wind wir fahren, sondern auch mit der Höhe spielen. Das führt zu einem freien und leichten (kräftelosen) Fahrgefühl. Wendige Manöver analog zum Wellenreiten werden möglich und eine ganz neue Spielwiese auf dem See wird eröffnet. Wie im Bild von Schabi gezeigt sind auch Sprünge möglich.
Das neue Spielzeug im Leichtwind!
S.Kaiser
Nicht nur der Comersee mit seinen doch öfter mauen Tagen, sondern auch der Walensee ist ideal für das Foilen. Nachtragend kann ich nur berichten, dass ich dadurch wieder sehr motiviert bin auch bei unsicheren Windtagen an den See zu fahren und öfter aufs Wasser komme als sonst.
Was sind die Nachteile: Neben den Initialkosten führt man zusätzliches Material – zumeist auch ein zusätzliches Brett mit. Es gibt dazu von Bong bereits Starter-Kits ab ca. 1000 CHF. Ebenso sind die Leashes zunächst etwas gewöhnungsbedürftig und die Kanten beim Foil sind messerscharf. Das ist vor allem während des Erlernens kritisch, da man beim Schwimmen stehts darauf achten muss, wo Füsse, Foil und Leashes sich befinden.
Alles in allem kann ich es euch nur empfehlen zumindest mal Material auszuleihen/ mieten und ein paar Meter zu fliegen. Also viel Spass beim Ausprobieren. Ist jetzt ein Hals und Beinbruch angebracht?